Mit (Klein)Kindern kochen und backen – Tipps und Tricks

Mit (Klein)Kindern kochen und backen – Tipps und Tricks

Ein Artikel von Alicia Metz-Kleine 

Die wichtigsten
Zutaten dafür?

Geduld, Zeit,
Gelassen­heit und
die richtige
Erwartungs-
haltung.

Gemeinsam mit Kindern kochen und backen – Man stellt sich das ja manchmal so ganz romantisch und idyllisch vor und dann endet es doch oft mit einem hochroten Kopf (bei mir), einem riesigen Mehlteppich, klebrigen Fingern und vollen Teig-Bäuchen (bei den Kindern). Dabei kann kochen und backen mit Kindern WIRKLICH schön sein. Die wichtigsten Zutaten dafür? Geduld, Zeit, Gelassenheit und die richtige Erwartungshaltung. Ein paar Tipps und Tricks gibt es auch und unsere verrate ich hier heute. 

Erzähle mir und ich vergesse.
Zeige mir und ich erinnere mich.
Lass es mich tun und ich verstehe.

— Konfuzius

Ja, es dauert meistens sehr viel länger. Ja, der Boden ist danach schmutzig. Und der Schrank oder die Wand übersät mit Spritzern. Ganz viel wird schon vorher gegessen. Und ja, manchmal ist es eine echte Geduldsprobe. Trotzdem koche ich regelmäßig mit den Kindern und möchte dich auch dazu ermutigen. Denn es macht auch großen Spaß und sie sind danach so stolz. Und sie lernen so viel: zum Beispiel was alles in einem bestimmten Gericht drin ist, wie man es zubereitet, wie manche Zutaten roh schmecken, dass Gemüse vorher gewaschen werden muss, was man alles selber machen kann und wie viel Spaß das macht.

Sie lernen Selbstständigkeit. Sie dürfen mithelfen und erfahren Selbstwirksamkeit. Außerdem lernen sie, auf was man beim Kochen achten muss, Hygieneregeln und Gefahren (Herd, kochendes Wasser etc.). Das gemeinsame Kochen vermittelt zudem ganz spielerisch Ernährungswissen, fördert die Gesundheit der Kinder und schult die Sinne. 

Was die Kinder beim mit Kindern kochen und backen für Aufgaben übernehmen können:

Je nach Alter, können Kinder dabei ganz unterschiedliche Aufgaben übernehmen: Vom Tomaten waschen, über Teig kneten, bis hin zum ausrollen, Zutaten schneiden und belegen. Meine große Tochter ist 6 Jahre alt und kann schon richtig gut schälen und schneiden, sie knetet auch schon Teig, rührt um, schlägt Eier auf, belegt Pizzen und kann Pfannkuchen wenden.

Die Kleine ist 2 Jahre alt und wäscht sehr gerne Obst und Gemüse oder rührt um. Beide zusammen füllen auch den Teig in Muffinförmchen und raspeln Gemüse. Das sind nur ein paar Beispiele. Wenn du dir die einzelnen Schritte anschaust, gibt es immer wieder kleinere oder größere Aufgaben, die die Kinder übernehmen können. 

Mit Kindern kochen und backen

Einer (der vielen) positiven Nebeneffekte: wenn die Kinder selbst die Zutaten bestimmen dürfen und die Zubereitung übernehmen, ist die Begeisterung meistens groß. Sie probieren dann auch eher das, was sie selbst zubereitet haben – auch neue Lebensmittel. Und die Wertschätzung für Essen wird so ganz automatisch weitergegeben.

Tipp:

Es gibt viele tolle Küchenutensilien speziell für Kinder. Wir haben zum Beispiel ein Kindermesser und einen Sparschäler. Dieses Set von Opinel ist super. Und wir haben Kinderschürzen, die mit viel Stolz getragen werden. Kleine Schneebesen oder Kochlöffel sind allerdings eher unnötig. Da können die großen benutzt werden, das ist auch sicherer. 

Was aber noch viel wichtiger ist, als die richtige Ausstattung, sind die oben genannten Zutaten:

  • Geduld
  • Zeit
  • Gelassenheit
  • richtige Erwartungshaltung

Kinder sind neugierig und entdecken die Welt der Lebensmittel und des Kochens kann neu für sich. Das ist aufregend und alles muss ganz genau angeschaut, gefühlt und probiert werden. Das gehört dazu. Und auch wenn Kinder schon eine Weile helfen und größer sind, dauern Aufgaben natürlich länger als bei uns Erwachsenen. Wir machen bestimmte Handgriffe ja einfach auch schon seit ein paar Jahrzehnten. Daran sollte man sich immer erinnern. Meine kleine Tochter liebt es, Teig zu kneten. Gerne auch viel länger als nötig. 😉 Das ist total in Ordnung. Sie mag das Gefühl und spielt richtig damit. Ich mache ihr dann immer eine kleine Kugel vom großen Teig ab, die darf sie behalten, während wir weiterarbeiten. 

So bist du gut vorbereitet:

  • Plane genug Zeit ein (wenn ihr z.B. das Abendessen kocht, damit ihr nicht in Stress geratet)
  • Richte deinem Kind einen guten und sicheren Arbeitsplatz ein 
  • Sucht gemeinsam ein einfaches Rezept aus, für Plätzchen reicht z.B. am Anfang definitiv ein einfacher Butterteig (mögliche Aufgaben: Zutaten abwiegen, kneten, ausstechen, verzieren)
  • Lege manche Sachen vorher schon bereit und bereite Arbeitsschritte vor, die definitiv noch zu kompliziert sind
  • Zieht Kleider an, die schmutzig werden dürfen oder benutzt Schürzen
  • Erwarte nicht zu viel – ja nach Alter und Kind sind es manchmal auch nur ganz kleine Aufgaben, was total in Ordnung ist. (Schön, dass ihr zusammen in der Küche seid!)
  • Bleib gelassen! Es ist nicht schlimm, wenn etwas tropft, runterfällt oder noch mal gemacht werden muss … Hauptsache ihr habt Spaß
  • Lass die Kinder nicht unbeaufsichtigt, wenn es Gefahrenquellen (wie ein scharfes Messer, kochendes Wasser, eine heiße Herdplatte etc.) gibt
  • Zelebriert das gemeinsame Essen danach und seid stolz auf euch! Ganz wichtig!  

Zusatztipp:

Wenn ihr Zeit habt, könnt ihr vor dem gemeinsamen Kochen oder Backen auch noch ein Rezept zusammen aussuchen und dann einkaufen gehen. Sucht gemeinsam die Zutaten im Laden und sprecht dabei über die Lebensmittel, die ihr in den Korb packt. 

Und jetzt wünsche ich dir und deiner Familie ganz viel Spaß bei euren kleinen und großen Küchenabenteuern!

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