Mamas Ernährung und pupsende Babys

Mamas Ernährung und pupsende Babys

Über Blähungen beim Baby in der Stillzeit

“Oh Gott, iss bloß keinen Kohl, wenn du dein Baby stillen wirst!”

Aha. 

“Und Zwiebeln! Darauf solltest du dann echt verzichten.” 

Hm. Ok.

“Ach und denk dran, dass Linsen und Kichererbsen auch zu Blähungen führen!”

Also gut. In Gedanken flitzt der Rotstift über eine Lebensmittelliste in meinem Kopf und streicht alles, was scheinbar zu Blähungen führen kann. Bei mir? Beim Baby? Ich bin verwirrt. Ich dachte doch, dass nach dem Verzicht in der Schwangerschaft nun wieder die Zeit beginnt, in der ich einfach esse, worauf ich Lust habe. Es scheint komplizierter zu werden als je zuvor.

Man bekommt als schwangere Frau ja wirklich einige Ratschläge. Einige davon sind richtig gut. Die meisten verunsichern und greifen vorweg. Über Babys und Blähungen sowie die Korrelation mit der Qualität des elterlichen Schlafs hörte ich bereits. Also ließen mich die Aussagen meiner Gegenüber nicht völlig kalt. 

Über Blähungen beim Baby in der Stillzeit

Bevor ich mich aber mit einem Speiseplan, der das Herzchen eines Picky Eaters hätte höher schlagen lassen, zufriedengeben konnte, musste ich der Sache noch etwas genauer auf den Grund gehen.

Sagte meine liebe Hebamme Christiane nicht einmal, dass sich die Muttermilch aus meinem Blut zusammensetzt? Wie kommen da die blähenden Stoffe einer kleinen Erbse hin. Der Weg war zu abstrakt, um ihn vage zu vermuten. Ich brauchte wissenschaftliche Erkenntnisse und den Rat einer Expertin.

…piep, piep, pieeep…

“Hallo Christiane, hier ist Marie. Können wir mal darüber sprechen, wie mein Essverhalten und ein pupsendes Baby zusammenhängen können!”

Hülsenfrüchte, Zwiebeln, Kohl und viele weitere Lebensmittel sind dafür bekannt, blähend zu sein. “Was eine stillende Mutter zu sich nimmt, muss aber noch lange nicht zu Blähungen beim Baby führen“, erwähnt Christiane direkt zu Beginn unseres Gesprächs. Puuh, etwas Entspannung bei diesem aufgeblähten Thema stellt sich direkt ein. “Die bekannten blähenden Lebensmittel können natürlich beim Stillen – genauso wie sonst auch – Auswirkungen auf das Wohlbefinden der Mutter haben: Völlegefühl, Pupse, ein aufgeblähter Bauch, … Dass die Verdauungsgase in die Muttermilch übergehen, ist allerdings nicht wissenschaftlich belegt“, berichtet Christiane weiter.

Blähungen bei Babys können (leider) unzählige Ursachen haben und es wäre naiv zu denken, dass man alle Probleme mit einer Nahrungsoptimierung bei der Mama lösen kann. Oft entstehen Koliken aufgrund des noch unreifen Magen-Darm-Traktes oder weil die Babys beim Trinken sehr viel Luft schlucken. 

Christiane ruft mir noch einmal ins Gedächtnis, dass Pupse ja auch völlig normal sind. Bei jedem Menschen kommen sie vor – ja, echt! Solange ein Baby hin und wieder pupst und dabei fröhlich ist, bleibt alles im grünen Bereich.

“Am allerwichtigsten ist eine abwechslungsreiche, gesunde und ausgewogene Ernährung. Sie sollte die stillende Frau glücklich machen. Im besten Fall wird das Essen am Anfang im Bett serviert, für die extra Portion Ruhe. Da der Zusammenhang zwischen der Ernährung der Mutter und den Koliken von Babys wissenschaftlich aktuell nicht bestätigt ist, geht daraus die klare Empfehlung hervor, sich nacheinander an bestimmte Lebensmittel heranzutasten. „Treten innerhalb von 24 Stunden keine Symptome beim Baby auf, so muss auch in Zukunft nicht auf bestimmte Lebensmittel verzichtet werden.” rät Hebamme Christiane.

Eine gute Orientierung bietet auch die stillende Frau selbst. Leidet sie nach dem Verzehr bestimmter Lebensmittel an Blähungen, dann kann das auch ein guter Indikator sein. Vielleicht hilft aber auch vorerst die Menge anzupassen, bevor der vollständige Verzicht in Erwägung gezogen wird.

Christianes Fazit zur Ernährung stillender Frauen:

Die Ernährung in der Stillzeit ist absolut nicht kompliziert. Schon gar nicht sollte man sich damit bereits in der Schwangerschaft verrückt machen. Wissenschaftlich ist aktuell nicht belegt, dass Koliken bei Babys auf das Essverhalten der Mutter zurückgeführt werden können. Sollte das Baby unter starken Blähungen leiden, können zuvor verzehrte Lebensmittel einmal weggelassen werden. Dennoch können die Blähungen auch sehr viele andere Ursachen haben. Und nicht vergessen: Pupse sind normal, solange sie keine Schmerzen bereiten.

Disclaimer: Wenn dein Baby häufig Blähungen hat oder sogar zu Koliken neigt, dann wende dich bitte an deine*n Kinderärztin oder an deine Hebamme. Dieser Artikel ersetzt keine ärztliche Beratung, wenn es um die Gesundheit deines Kindes geht.

Mein erstes Kochbuch ist da

Einmal kochen, alle happy!

Über 100 alltagstaugliche Rezepte für Familien inkl. Upgrades für Extra-Genuss

Kommentar schreiben

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Folge uns (un)auffällig!

Folgst du uns auf Instagram verpasst du kein Rezept, keine coolen Tipps, keine neue Ausgabe unseres Kinderbereichs und auch sonst solltest du dir die kleinen Einblicke in unsere Redaktion und die fröhlichen oder realitätsnahen Anekdoten von Maries Familientisch nicht entgehen lassen. Videos gibts auch. Wir tanzen noch nicht. Es könnte aber jeden Tag soweit sein – auch DAS solltest du nicht verpassen!