Neulich am Familientisch mit Anne von Sprösslinge

Neulich am Familientisch mit Anne von Sprösslinge

Regionale Beikostprodukte in Bio-Qualität

Hi Anne, schön, dass wir dich hier bei uns am Familientisch begrüßen dürfen. Hast du Lust dich erstmal kurz vorzustellen?

Sehr Gerne! Ich bin Anne, 40 Jahre alt und Mit-Gründerin von Sprösslinge Babybrei. Wir stellen biozertifizierte regionale Beikost aus Obst und Gemüse von regionalen Bauernhöfen her und geben absolute Transparenz über die Herkunft der Rohstoffe. Mein Kollege Frank hatte die Idee zu den Produkten, weil er damals bei seinem Sohn unzufrieden war mit dem Angebot an Beikost-Gläschen. Außerdem hat sein Sohn sehr empfindlich auf industrielle Produkte reagiert und musste langsam an die neuen Sorten herangeführt werden.

Meine Tochter ist aus dem Breialter zwar schon raus, aber ich kenne Frank schon lange und fand die Idee so super, dass ich dann in das Unternehmen mit eingestiegen bin. Letztes Jahr haben wir dann die ersten regionalen Beikostsorten auf den Markt gebracht.

Sprösslinge Babybrei bringt wirklich ganz tolle Alleinstellungsmerkmale mit. Erzähl doch mal, was euren Babybrei so besonders macht!

Wir wollen die Qualität anderer Hersteller gar nicht per se als schlecht darstellen. Wir haben uns nur gefragt, was genau denn in den Gläschen drin ist und wo eigentlich die Rohstoffe für den Babybrei her kommen. Wenn man mal recherchiert dann stellt man fest, dass der größte „Möhren-Produzent“ China ist. In Europa kommen die Möhren meistens aus Polen. Uns ist es wichtig, dass unsere Rohstoffe eben nicht „nur“ bio sind, sondern auch aus der Region kommen. Denn Bio-Möhren, die einen sehr langen Weg hinter sich haben, machen für uns keinen Sinn. Die Kunden:innen können sich bei uns ganz sicher sein, woher die Rohstoffe kommen, nämlich von Bioland Bauernhöfen aus Norddeutschland. Wir stellen diese Höfe auf unserer Website vor und über einen QR-Code auf jedem Gläschen lässt sich nachverfolgen, von welchem Hof das Gemüse oder Obst stammt, das verarbeitet wurde.

Außerdem beinhaltet unser Sprösslinge Babybrei wirklich keinerlei Zusatzstoffe: wir verwenden nur Gemüse/Obst und ggf. noch Wasser. Also eigentlich die gleiche Rezeptur, die man auch nutzt, wenn man für sein Baby selbst kocht. Deswegen verwenden wir das Motto „wie von Dir, nur von uns!“ Wir benötigen keine Verdickungsmittel, Farb- oder Konservierungsmittel – die verwendet man zu Hause ja schließlich auch nicht.

Ganz besonders stolz sind wir natürlich auf unsere Mehrweg-Pfandgläser, in denen wir einige Sorten unseres Sprösslinge Babybrei anbieten. Bei diesen Gläsern handelt es sich um die handelsüblichen 250g Molkerei-Pfandgläsern. Diese können über den stationären Handel ganz einfach wieder dem Pfandkreislauf zugeführt werden. Damit sind wir der erste Beikosthersteller, der Babybrei im Pfandglas anbietet!

Außerdem war es uns ein Rätsel, warum eigentlich Babybrei immer so eine ganz homogene, fast suppen-artige Konsistenz hat… Wir glauben nicht, dass es das ist, was Babys unbedingt am liebsten essen möchten.

Uns ist es wichtig, dass unsere Rohstoffe eben nicht „nur” bio sind, sondern auch aus der Region kommen.

Ihr bezieht die Zutaten also von ganz unterschiedlichen Höfen aus Deutschland. Der eine Hof liefert die Möhren, der andere die Äpfel, usw., richtig?

Wir beziehen das Obst & Gemüse grundsätzlich direkt von den Bauernhöfen. Dabei versuchen wir natürlich von einem Hof möglichst viele Rohstoffe zu erhalten, um hier auch die Transportwege und -kosten zu reduzieren. Allerdings baut nicht jeder Bauer alle Rohstoffe an und meistens konzentrieren sich die Höfe auf bestimmte Sorten. Süßkartoffeln zum Beispiel sind vom Anbau her ein wenig spezieller, das kann nicht jeder Hof. Möhren und Pastinaken kommen beispielsweise aus Dithmarschen, die Äpfel wiederum beziehen wir von einem Obstbauern aus dem Alten Land bei Hamburg und die Süßkartoffeln werden in der schönen Lüneburger Heide angebaut.

Nach welchen Kriterien sucht ihr die Höfe aus und welche Vorteile bietet der direkte Bezug der Lebensmittel von den Bio-Höfen für eure Kund*Innen?

Für unseren Sprösslinge Babybrei sind wir zunächst immer auf der Suche nach Bioland-Betrieben und gucken dann, wer welche Kulturen anbaut. Wie schon gesagt, beziehen wir nach Möglichkeit gerne mehrere Rohstoffe von einem Betrieb. Wir fahren persönlich vor Ort zu den Höfen um die Landwirte kennenzulernen und deren Produkte zu probieren um dann die leckersten auszuwählen. Uns ist der persönliche Kontakt zu den Höfen und den Bauern einfach total wichtig. Wenn man erst einmal vor Ort ist und ins Gespräch kommt, lernt man so viel über die Produkte und auch über die Menschen, die dort arbeiten. Die Bauern sind alle unglaublich nett und freuen sich, wenn man nachfragt. Bei Apfel-Bauer Jörg Quast beispielsweise haben wir schon so manche Stunden bei Kaffee und Kuchen auf der Terrasse verbracht und vieles über regionale Äpfel und alte Sorten gelernt.

Wo produziert ihr Sprösslinge Babybrei und wie stellt ihr die hohe Qualität sicher?

Wir lassen den Sprösslinge Babybrei in Niedersachsen produzieren. Unser Partner dort verfügt über die nötigen technischen Anlagen und kann den Babybrei nach industriellen Maßstäben und Lebensmittelvorschriften herstellen und abfüllen. Der Produktionsbetrieb wird (genauso wie wir auch) regelmäßig überprüft. Jede Charge lassen wir nach Produktion von einem Lebensmittelinstitut aus Neumünster mikrobiologisch oder auch auf Schwermetalle und Pestizide überprüfen, so dass wir sicher sind, dass unser Babybrei den höchsten Qualitätsanforderungen entspricht. Bevor wir neue Sorten produzieren, lassen wir immer Muster erstellen, die wir testen und nur dann freigeben, wenn sie uns geschmacklich überzeugen.

Ganz besonders stolz sind wir natürlich auf unsere Mehrweg-Pfandgläser, in denen wir einige Sorten unseres Sprösslinge Babybrei anbieten

Auf Social Media hat man manchmal den Eindruck, dass BLW (Baby Led-Weaning) den Brei bald völlig ablösen wird. In meinem Freundeskreis neigen aber alle Familien dazu einen Mix aus Fingerfood und Brei anzubieten. Wie seht ihr den Trend und wie positioniert ihr auch an dieser Stelle?

Ich persönlich bin ein Fan davon, unterschiedliche Ansätze zu kombinieren – so habe ich es damals bei meiner eigenen Tochter auch gemacht. Ich finde es schon wichtig, dass Babys Lebensmittel mit „allen Sinnen“ kennenlernen und Lebensmittel als Ganzes „begreifen“ – darum geht es ja schließlich beim BLW. Allerdings ist BLW etwas aufwändiger in der Zubereitung und erfordert etwas Planung und Vorbereitung, insbesondere wenn man unterwegs ist.

Beikost im Gläschen ist einfach sehr praktisch und kann in so mancher Situation super hilfreich sein. Wir möchten mit unserem Babybrei den Eltern auch ein Stück Arbeit abnehmen und Zeit schenken und ihnen einen Babybrei anbieten, der genauso gut ist, wie der Brei, den sie selbst zubereiten würden. Den Trend, seinem Baby einen Mix aus Fingerfood und Babybrei anzubieten unterstützen wir auf jeden Fall! Auf Instagram und unserem Blog auf unserer Website geben wir bspw. auch Tipps, was sich alles aus Babybrei zubereiten lässt.

Was haltet ihr von Beikostplänen, die genau vorschreiben, wann welches Gemüse, Fleisch usw. angeboten werden soll?

Beikostpläne können vor allem für den Start eine ganz gute Hilfe sein und können eine Orientierung geben. Denn wenn man sich mit dem Thema Beikost noch nicht viel auseinandergesetzt hat, kommen meistens sehr viele Fragen auf. Ein Beikostplan kann da eine ganz gute Hilfe sein und zeigt ja auch in der Regel auf, welche Lebensmittel für Babys noch nicht geeignet sind wie etwa Weintrauben, Honig und ähnliches. Allerdings sollten sich Eltern auch hier nicht zu sehr versteifen. Von strikten Vorgaben und strenger Reihenfolge der Lebensmittel halte ich nicht sehr viel. Eltern sollten auf Ihr Bauchgefühl hören und beobachten, welche Lebensmittel das Baby mag und auch verträgt und auch mal neue Dinge anbieten. Wie in vielen anderen Bereichen ist es auch hier so: jedes Kind is(s)t anders. Wenn sich Eltern zu sehr an einem Beikostplan klammern, kann das auch Stress erzeugen und das wäre schade.

Ich würde empfehlen, dass sich Eltern Gedanken darüber machen, wie sie die Ernährung ihres Kindes gestalten wollen (ob z.b. mit Fleisch oder ohne) und ob und wie sich diese Ernährung dann mit dem eigenen Speiseplan und dem eigenen Lebensrhythmus umsetzen lässt. Gibt es bspw. ältere Geschwisterkinder, gemeinsame Familienzeiten, welche Essgewohnheiten haben die Eltern usw. Wir wissen, dass der Beikoststart für viele Eltern auch mit Stress verbunden sein kann. Deswegen unser Credo: entspannt angehen und lieber etwas später anfangen und langsam an einzelne Lebensmittel heranführen. Wenn das Baby die erste Beikost noch verweigert, sollte man es nicht mit Druck versuchen, sondern einfach nochmal pausieren und nach einiger Zeit wieder erneut versuchen.

Wir fahren persönlich vor Ort zu den Höfen um die Landwirte kennenzulernen und deren Produkte zu probieren

Gutes hat seinen Preis. Wie reagieren eure Kund*Innen auf den Preis von Sprösslinge-Gläschen?

Dass Sprösslinge Babybrei im Vergleich zu anderen Gläschen teurer ist liegt vor allem an den verhältnismäßig kleinen Produktionsmengen die wir haben und an den „teuren“ Rohstoffen, die wir verwenden.

Im direkten Gespräch mit Kund:innen machen wir aber immer wieder die Erfahrung, dass wenn wir Eltern unsere Produkte und unser Konzept erklären (und auch probieren lassen ) wir auf sehr große Akzeptanz und Befürwortung stoßen. Wenn die Eltern verstehen, was den Unterschied von unserem Babybrei zu anderen Gläschen ausmacht, spielt der höhere Preis keine Rolle mehr.

Bietet ihr auch spezielle Sorten für Babys mit Allergien oder Unverträglichkeiten an? Bzw. arbeitet ihr mit Ernährungsexperten zusammen?

Wie schon gesagt, verwenden wir zur Herstellung unseres Sprösslinge Babybrei keinerlei Zusatzstoffe. Deswegen ist unser Babybrei wirklich sehr gut bekömmlich und in der Regel auch für Allergiker und Babys mit Unverträglichkeiten geeignet. Wir verwenden zur Herstellung wirklich nur Gemüse und Wasser und bei Apfel sogar 100% Frucht. Zudem sind alle Sorten von Natur aus vegan und laktosefrei. Bei Babys mit Unverträglichkeiten oder dem Verdacht auf Allergien empfehlen wir, zunächst nur einzelne Gemüsesorten zu geben und nach und nach den Speiseplan zu erweitern. Mit unseren Monogläschen (also Möhre pur, Pastinake pur und Süßkartoffel pur) ist das ganz einfach möglich. Wir stehen immer wieder mit Ernährungsexperten und Ökotrophologinnen im Austausch und lassen uns hier bei bestimmten Sorten beraten. Tipp von mir auf Instagram ist hier übrigens der Account von „ran_an_den_Brei“ Ina ist wirklich vom Fach und kenne ich persönlich.

Sagen wir mal, mein Baby ist 9 Monate alt und hat schon einige Lebensmittel kennengelernt. Das Baby liebt Brei, freut sich aber auch über Fingerfood am Familientisch. Wie könnte ich Sprösslinge Babybreie am besten in unseren Essensplan integrieren?

Babys wollen in der Regel ganz viel selbst mit den Händen erfahren und entdecken und das natürlich auch beim Essen. Es bietet sich also an, dem Baby die Beikost so zuzubereiten, dass es diese auch selbst zu sich nehmen kann. Gemüse-Babybrei lässt sich bspw. mit Dinkelmehl und Ei zu einem Teig verarbeiten, der dann als Pfannkuchen oder auch als herzhafte Waffel zubereitet wird. In kleinen Streifen zugeschnitten ist das ein tolles und gesundes Fingerfood für kleine Genießer.  Als Snack bieten sich auch kleine Haferkekse an: einfach Haferflocken mit Sprösslinge Apfelbrei vermengen und zu kleinen Talern geformt für ca. 10 – 15 Minuten im Ofen backen. Für etwas ältere Kinder, die schon selbst mit dem Löffel oder der Gabel essen wollen, kann man einfach den Babybrei mit gekochten Kartoffeln, Nudeln oder Couscous kombinieren.

Was sind eure Pläne für die Zukunft, worauf dürfen wir gespannt sein? Und steht vielleicht schon ein nächstes Gemüse für ein neues Produkt in den Startlöchern?

Wir sind auf jeden Fall auf Wachstumskurs! Ein Ziel ist es, noch weitere Sprösslinge Mix-Sorten rauszubringen – danach werden wir immer wieder gefragt. Wir können schon verraten, dass wir ganz aktuell an einem Erbse-Hafer-Mix arbeiten. Auch Kürbis können wir uns in Zukunft sehr gut vorstellen. Wichtig bei neuen Sorten ist neben dem Bezug der Rohstoffe für uns auch immer Geschmack! Bevor wir neue Sorten rausbringen, tüfteln und probieren wir selbst immer so lange, bis wir geschmacklich überzeugt sind.

Weitere Informationen

Im Shop von Sproesslinge gibt es aktuell ein Probierpaket mit 6 Gemüsegläschen à 180 g für 16,- Euro

Mein erstes Kochbuch ist da

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