Saisonkalender für kleine Foodies: Februar

Saisonkalender für kleine Foodies: Februar

Ein Artikel von Alicia Metz-Kleine

Du hast bestimmt schon mal gemerkt, dass es nicht alle Obst- und Gemüsesorten immer gibt. Im Sommer sind die Superregale voller leckerer Sachen und man kann auch in der Natur ganz viel pflücken. Hast du vielleicht selbst schon mal Erdbeeren oder Tomaten auf dem Balkon oder im Garten angepflanzt? Im Winter wächst dann gar nicht so viel. Das liegt daran, dass viele Pflanzen Sonne und Wärme zum Wachsen brauchen. Wenn gerade die Bedingungen für eine bestimmte Sorte sehr gut sind und sie bei uns hier in Deutschland wächst, dann nennt man das Saison. Jetzt gerade ist es noch ganz schön kalt draußen und es gibt deswegen auch gar kein Obst, das gerade Saison hat. Dafür aber ein paar leckere Gemüsesorten, die wir dir heute hier im Saisonkalender für Februar genauer vorstellen wollen.

Lauch

Kennst du Lauch? Das ist diese lustige weiß-grüne Stange. Lauch, der auch Porree genannt wird, gehört zur Familie der Lauch – bzw. Zwiebelgewächse. Deswegen riecht Lauch auch ganz ähnlich wie Zwiebeln, ist aber viel milder. Lauch ist in Deutschland sehr beliebt. Ursprünglich kommt er aber aus Italien. Vom Lauch kann man fast die ganze Pflanze verwenden. Man muss nur alles gut waschen, da sich zwischen den einzelnen Blattschichten oft Sand sammelt. Lauch enthält viele wichtige Nährstoffe, ist gut für die Gesundheit, unsere Verdauung und hat eine entzündungshemmende Wirkung (das ist gut, wenn man krank ist).

Wie wächst Lauch?

Lauch wird in kleinen Schalen vorgezogen. Das heißt, dass er erstmal drinnen wachsen darf, bis er etwas größer ist. Dann kommt er raus in die Erde und wird senkrecht eingepflanzt, dann wächst er nach oben. Er mag es sonnig, wächst aber auch im Halbschatten. Der Lauch wächst dann ungefähr drei Monate, bis er geerntet werden kann. Lauch wird das ganze Jahr über angebaut, es gibt Winter- und Sommerlauch. Lauch ist außerdem ziemlich widerstandskräftig, er verträgt Hitze und Kälte ziemlich gut.

Was kann man damit kochen?

Lauch kann für ganz viele Gerichte benutzt werden. Es wird ganz oft für Suppen benutzt und auch für Saucen. Man kann Lauch aber auch überbacken oder in einer Quiche essen oder im Risotto. Und auch mit anderem Gemüse, zum Beispiel in einer Gemüsepfanne, schmeckt er lecker. Hast du Lauch schon mal probiert? Für den Start würden wir eine Gemüse-Lauch-Suppe empfehlen. Das schmeckt dir bestimmt.

Was kann man damit sonst noch machen?

Lauch kann etwas richtig Cooles: er kann nachwachsen. Und du kannst dieses Experiment direkt mal ausprobieren. Wenn deine Eltern etwas mit Lauch kochen, sollen sie bei einer Lauchstange etwas mehr über der Wurzel übrig lassen.

Die Lauchwurzel stellst du dann in ein Glas mit Wasser an einen hellen Platz. Nach einigen Tagen kannst du schon sehen, dass der Lauch langsam nachwächst. Und nach ca. zwei Wochen kannst du „ernten“.

Pastinaken

Pastina…was? Vielleicht hast du das noch nicht gehört, es kann aber gut sein, dass du schon mal Pastinaken gegessen hast. Sie schmecken nämlich leicht süßlich und werden gerne für Babybrei verwendet. Pastinaken werden auch Hammelmöhren, Hirschmöhren oder Moorwurzeln genannt und nur ein einzelner wird Pastinak genannt. Klingt irgendwie komisch, oder? Pastinaken gehören – wie auch Karotten – zu den Wurzelgemüsen. Pastinaken haben immer eine Form wie eine Art Kegel. Sie sind oben etwas dicker und rund und unten spitz. Früher waren Pastinaken ein wichtiges Grundnahrungsmittel und wurden fast täglich gegessen. Lange Zeit hat man sie vergessen, aber inzwischen gibt es sie wieder häufiger. Und das ist toll, denn Pastinaken sind auch sehr gesund und gut verdaulich – und auch deswegen schon für Babies geeignet.

Wie wachsen Pastinaken?

Pastinaken werden direkt in die Erde ausgesät. Sie entwickeln sich langsam, weswegen es ein paar Wochen dauert, bis man das erste kleine Grün sieht. Die Knollen wachsen unter der Erde, das Grün über der Erde. Das ist alles ganz ähnlich wie bei der Karotte. Pastinaken mögen sonnige oder halbschattige Plätze. Sie werden meistens zwischen März und April ausgesät und können dann etwas 6-7 Monate später geerntet werden. Übrigens kann der Geschmack von Pastinaken ziemlich unterschiedlich sein, je nachdem wie sie angebaut wurden. Wenn sie zum Beispiel einmal Frost abbekommen, werden sie milder und noch süßer.

Was kann man damit kochen?

Pastinaken sind eine beliebte Gemüsesorte im Winter, da sie auch für viele verschiedene Gerichte benutzt werden können. In Suppen, Quiches, Aufläufen, als Ofengemüse, Püree oder Gemüsebeilage. Pastinaken können mit und ohne Schale gegessen werden. Mit Schale aber am besten nur in Bioqualität und natürlich gut gewaschen.

Was kann man damit sonst noch machen?

Von Pastinaken kann man fast alles essen, nicht nur die Knolle. Das frische (!) Blattgrün kann man klein schneiden und zum Würzen benutzen. Cool, oder?

Pastinaken haben Doppelgänger. 🙂 Petersilienwurzeln sehen nämlich ganz ähnlich aus, sie riechen und schmecken aber sehr verschieden.

Kartoffeln

Kartoffeln muss ich dir wahrscheinlich nicht vorstellen, oder? Sie werden in Deutschland, Österreich und der Schweiz an manchen Orten auch Erdäpfel, Erdbirnen, Grumbeeren oder Potaten genannt. Es gibt sogar noch mehr Namen dafür. Ursprünglich leitet sich der Name vom italienischen Wort tartufolo ab, was Trüffel bedeutet. Kartoffeln zählen zu und den wichtigsten Nahrungsmitteln auf der Welt. Sie gehören zur Familie der Nachtschattengewächse. Allerdings kann man wirklich nur die Kartoffelknolle essen. Alles, was grün ist und die Keimlinge sind giftig. In der Schale der Kartoffel befinden sich außerdem natürliche Abwehrstoffe, die die Kartoffel schützen. Für uns sind die allerdings nicht gut, deswegen sollte man Kartoffeln besser schälen.

Wie wachsen Kartoffeln?

Kartoffeln wachsen ganz schön toll. Eigentlich muss man dafür nur eine keimende Kartoffel in die Erde eingraben und gießen. Sie mögen helle und sonnige Plätze und man pflanz sie am bestem im April oder Mai. Aus dieser einen Kartoffel werden dann in etwa 5-6 Monaten 10-15 Stück. Wow! Die Kartoffelpflanze wächst über dem Boden, bildet aber im Boden viele Knollen – eben diese Kartoffeln, die wir dann ernten und essen können. Kartoffeln wachsen übrigens auch super in Töpfen, Säcken oder in Hochbeeten. Man braucht dafür also kein Garten oder Feld, sondern kann sie sogar auf dem Balkon anbauen.

Was kann man damit kochen?

Kartoffeln sind richtig vielfältig. Und einige Gerichte hast du bestimmt auch schon häufiger gegessen. Klassische Gerichte aus Kartoffeln sind Kartoffelpüree, Kartoffelsalat, Bratkartoffeln, Kartoffelsuppe, Ofenkartoffeln, Pellkartoffeln, Salzkartoffeln, Kartoffelpuffer, Kartoffelgratin und Pommes. Mhhmmm Pommes. Was ist denn dein Lieblingsgereicht mit Kartoffeln? Probiere doch diesen Monat mal etwas ganz Neues aus?

Was kann man damit sonst noch machen?

Wusstest du, dass man mit Kartoffeln auch basteln kann? Ja, wirklich. Man kann aus Kartoffeln ganz tolle Stempel schnitzen. Dafür schneidet man eine Kartoffel in der Mitte durch und kann dann aus beiden Hälften Stempeln machen. Du kannst jetzt einen Plätzchenausstecher benutzen und ihn ein Stück in die Kartoffel rein drücken. Danach muss man vorsichtig mit einem scharfen Messer den Rand um den Ausstecher wegschneiden. Das sollte aber lieber ein Erwachsener machen oder große Geschwister. Danach ziehst du den Ausstecher vorsichtig ab und der Stempel ist schon fertig. Die Stempelfläche kannst du jetzt zum Beispiel mit Wasser- oder Acrylfarben bemalen und dann ein Blatt Papier damit bestempeln.

Noch was Lustiges… Weltweit gibt es etwa 7000 verschiedene Kartoffelsorten. In Europa gibt es viele Sorten, die weibliche Namen haben: Linda, Annabella, Agata, Stella, Laura, Saskia, Gunda, Mariella … und noch viele mehr.

Karotten

Und noch eine Gemüsesorte, die du bestimmt kennst, oder? Lang und orange und knackig. Genau, die Karotte. Oder auch Möhre genannt. Oder Gelbe Rübe, Mohrrübe, Wurzel oder Riebli. Sie gehören auch zum Wurzelgemüse und sind sehr beliebt. Kein Wunder, Karotten sind richtig, richtig gesund und auch gut für den Magen – vor allem Karottensaft. Karotten enthalten ein Vitamin, das unser Körper nur aufnehmen kann, wenn es gleichzeitig mit etwas pflanzlichem Fett gegessen wird, zum Beispiel mit Olivenöl oder mit ein paar Nüssen oder Kernen.

Wie wachsen Karotten?

Karotten zieht man in der Regel auch nicht vor. Die winzigen Saatkörner werden in Reihen ausgesät. Nach oben wächst das Karottengrün, nach unten die Karotte. Karotten mögen es warm und sonnig. Karotten wachsen auch richtig gut in Hochbeeten. Es gibt verschiedene Sorten. Die Frühkarotten werden ungefähr im März ausgesät und können ab Mai langsam geerntet werden. Aber es gibt auch Wintersorten, die später ausgesät und dann gelagert werden.

Was kann man damit kochen?

Aus Karotten kann auch ganz viel Leckeres hergestellt werden. Sie können roh und gekocht gegessen werden. Roh sind sie lecker einfach als Snack mit Quark oder als geriebener Apfel-Karotten-Salat (den mögen auch viele Kinder – hast du das schon mal probiert?) oder als Saft – entweder pur oder noch mit Apfel und anderen Obst- und Gemüsesorten gemischt.
Karotten schmecken auch gekocht als Gemüsebeilage lecker. Es gibt außerdem Karottensuppe, Quiche mit Karotten, Blätterteig mit Karotten, Karotten-Kartoffel-Stampf. Sie sind auch super in Ofengemüse oder als Puffer. Du merkst schon, mit Karotten kann man richtig viel kochen. Das Grün der Karotten kann man auch essen, wenn es frisch ist. Entweder roh, wie andere Kräuter oder auch gekocht zusammen mit Gemüse.

Was kann man damit sonst noch machen?

Wusstest du, dass es Karotten auch in anderen Farben gibt? Das sind sogar ganz alte Sorten, die es schon früher gab als die orangene Karotte. Es gibt noch violette, schwarze, gelbe und rote Karotten.

Die größte und schwerste Karotte der Welt kam aus Kanada und wog 10,14 kg – bisher. Vielleicht wird der Rekord ja nochmal gebrochen.

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