Kinder und Körpergefühl – Warum es so wichtig ist

Kinder und Körpergefühl – Warum es so wichtig ist

Ein Artikel von Alicia Metz-Kleine

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Heute soll es um das eigene Körpergefühl gehen. Habt ihr ein gutes Körpergefühl? Inzwischen würde ich das von mir behaupten, das war aber nicht immer so. Und das wünsche ich meinen Kindern anders. Das Körpergefühl ist nämlich ein wesentlicher Baustein für Selbstbewusstsein, Lebensfreude und Gesundheit. Es beeinflusst nicht nur, wie wir uns durch den Alltag bewegen, sondern auch, wie wir uns selbst und andere wahrnehmen. Das Körpergefühl entwickelt sich nicht erst im Erwachsenenalter – im Gegenteil: Die Grundlage für ein gesundes Körpergefühl wird bereits in der Kindheit gelegt. Wir schauen uns heute also genauer an, was das Körpergefühl überhaupt ist, warum es so wichtig ist und wie wir unsere Kinder in einem guten Körpergefühl unterstützen können. 

Was ist das Körpergefühl eigentlich? 

Körpergefühl bedeutet, sich selbst im eigenen Körper wahrzunehmen – mit allem, was dazugehört: Signale wie Hunger, Sättigung oder Erschöpfung, aber auch Emotionen, Bedürfnisse und Grenzen. Es ist eng verbunden mit der Körperwahrnehmung und beeinflusst unser Verhalten, unser Denken und letztlich auch unsere Gesundheit. 

Kinder verfügen von Natur aus über ein sehr feines Gespür für ihren Körper. Sie wissen instinktiv, wann sie Hunger haben, wann sie satt sind, wann sie sich bewegen wollen oder eine Pause brauchen. Doch leider wird dieses intuitive Empfinden oft durch gesellschaftliche Normen, äußere Erwartungen und gut gemeinte Erziehungsmuster überlagert – oder sogar verdrängt. Darüber habe ich in diesem Artikel schon geschrieben. 

Warum ein gutes Körpergefühl so wichtig ist 

Ein gesundes Körpergefühl hilft Kindern, sich selbst zu vertrauen und ihre Bedürfnisse ernst zu nehmen. Es schützt vor Überforderung, stärkt die Resilienz und unterstützt sie dabei, langfristig gut für sich zu sorgen – körperlich wie emotional. Kinder, die in Verbindung mit ihrem Körper stehen, können besser schlafen, sind ausgeglichener und lernen früh, Verantwortung für sich zu übernehmen. Und das wünschen wir unseren Kindern vermutlich alle. 

Und nicht zuletzt: Kinder mit einem positiven Körpergefühl entwickeln ein realistisches und wertschätzendes Bild von sich selbst – ganz unabhängig von äußeren Idealen. Das ist besonders wichtig in einer Gesellschaft, die von vermeintlich perfekten Körperbildern geprägt ist. 

Was hat das mit Essen und Bewegung zu tun? 

Essen ist mehr als Nährstoffaufnahme, darüber schreibe ich immer wieder – es ist auch Kommunikation, Beziehung, Genuss und Identitätsbildung. Die allermeisten Kinder essen intuitiv. Sie wissen, was sie brauchen, wenn wir sie lassen. Leider wird dieses natürliche Verhalten durch Regeln, Druck oder Bewertungen oft gestört. Sätze wie „Nur noch ein Bissen“ oder „Wenn du deinen Teller leer isst, gibt es Nachtisch“ bringen Kinder schnell dazu, ihre Körpersignale zu ignorieren – mit langfristigen Folgen. Und auch die äußeren Strukturen tragen natürlich dazu bei. 

Das soll alles übrigens nicht bedeuten, unsere Kinder einfach „alleine machen zu lassen.“ Sie brauchen unsere Begleitung und immer wieder Input und Vorschläge. Es geht dabei vielmehr um das „Wie“. Zudem sind wir Erwachsenen als Vorbilder extrem wichtig. 

Auch Bewegung ist ein zentraler Bestandteil eines positiven Körpergefühls. Darüber habe ich ja kürzlich erst geschrieben. Es geht nicht um Leistung oder Aussehen, sondern um Freude an der Bewegung, ums Ausprobieren, Spüren und Erleben. Kinder sollten ihren Körper nicht als „zu dick“ oder „zu langsam“ bewerten, sondern als fähig, stark und einzigartig erleben dürfen. Passend dazu haben wir heute einen tollen Kooperationspartner an Bord.

bygge – für mehr Kreativität, Bewegung und Selbstwirksamkeit

bygge wurde von Florian und Stephan, Väter von insgesamt 5 Kindern, gegründet. Es steht für funktionale, ästhetische und nachhaltige Produkte, die den Alltag mit Kindern leichter und schöner machen. Die XXL-Bausteine sind nicht nur Spielzeug, sondern ein Werkzeug, das Kreativität, Beweglichkeit und Selbstwirksamkeit fördert. Warum haben wir uns so in die Steine verliebt und welchen Einfluss haben sie auf das Körpergefühl von Kindern?

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Mit bygge werden Kinder in ihrer Entwicklung unterstützen und es wird ihnen die Möglichkeit geben, durch kreatives Spielen und Bauen zu lernen und zu wachsen. Dabei wird großer Wert auf Qualität, Sicherheit und Multifunktionalität gelegt.

Gutes Design endet dabei nicht beim Produkt, sondern beginnt bei dem, was es im Kind auslöst: ein gestärktes Körpergefühl, Selbstvertrauen und die Freude an Bewegung.

So können wir Kinder in ihrem Körpergefühl stärken 

Hier kommen ein paar konkrete Ideen, wie ihr als Elternteile das Körpergefühl eurer Kindes stärken könnt: 

  • Vertraut eurem Kind: Akzeptiert, wenn es sagt, dass es satt ist – ohne Nachfragen oder Druck. 
  • Fragt neugierig nach: Unterstützt euer Kind dabei, in sich hineinzuspüren – „Was würdest du jetzt gerne essen? Etwas Frisches? Etwas Warmes?“ 
  • Bietet Wahlmöglichkeiten an: Ein bunter Snackteller mit verschiedenen Lebensmitteln regt dazu an, auf die eigenen Bedürfnisse zu hören. 
  • Verzichtet auf Bewertungen: Lebensmittel sind nicht gut“ oder „schlecht“. Es darf Süßes geben – auch mal zusammen mit Gemüse. 
  • Seid Vorbilder: Kinder lernen durch Nachahmung. „Wie sprichst du über deinen eigenen Körper? Was gibst du weiter?“
  • Wissen gegen Vertrauen tauschen: Ja, Gemüse ist wichtig – aber manchmal hilft es mehr, auf Phasen zu vertrauen, statt gegen sie zu kämpfen. 
  • Bezieht euer Kind mit ein: Einkaufen, Kochen, Auswählen – das fördert Selbstwirksamkeit und Wertschätzung für Essen und Körper. 

Zum Thema Vertrauen eine kleine Anekdote: Meine kleine Tochter wollte neulich kein Abendessen essen, stattdessen nur Erdbeeren. Ich habe dann gesagt, dass sie natürlich auch ein paar Erdbeeren essen kann, aber davon eventuell nicht satt wird. Vielleicht könnte sie noch etwas Sättigendes essen, wie das Abendessen oder ein Brot. Ihre Antwort: „Mama, ich bin ein besonderes Kind. Ich werde auch von Erdbeeren satt.“ 😉 

Über diese Antwort mussten wir natürlich lachen, sie auch. Aber im Kern steckt etwas Wichtiges darin: Es ist ihr Körper und sie weiß am besten darüber Bescheid. 

Sie hat dann nur Erdbeeren gegessen. Und 30 Minuten später noch ein Toast mit Avocado, als sie gemerkt hat, dass sie doch noch Hunger hatte.

Reminder: Essen ist keine Erziehungsmethode 

Ich habe es schon so oft erwähnt, wahrscheinlich in jedem Artikel. Aber da es so wichtig ist, hier nochmal: Essen sollte nie als Druckmittel dienen – nicht als Belohnung, nicht als Trost, nicht als Bestrafung. Solche Strategien überlagern die intuitive Wahrnehmung und verknüpfen Ernährung mit Emotionen oder Leistungsdruck. Das kann langfristig zu problematischen Mustern führen, bis hin zu Essstörungen. 

Achtung, Schönheitsideale! 

Es gibt weitere Gründe, weshalb ein gutes Körpergefühl wichtig ist. Kinder und Jugendliche befinden sich in einem sensiblen Entwicklungsprozess. Sie sind auf der Suche nach Orientierung und sehr empfänglich für äußere Einflüsse. Leider sind die Körperbilder in unserer Gesellschaft und besonders in den sozialen Medien oft einseitig, idealisiert und unerreichbar. Aktuell erleben wir noch dazu eine absolute Kehrtwende. Der ständige Vergleich führt zu Unsicherheit – und im schlimmsten Fall zu einem verzerrten Selbstbild. 

Umso wichtiger ist es, dass Kinder zu Hause gestärkt werden: 

  • Vermeidet Körperkommentare! Bei euch selbst und bei anderen
  • Reagiert auf Bewertungen von außen: Wenn jemand den Körper eures Kindes kommentiert, korrigiert das – sachlich und unterstützend. 

Achtet auf mediale Vorbilder: Wie vielfältig sind die Körper in den Büchern, Serien oder Spielen, die ihr nutzt? 

  • Betont Fähigkeiten, nicht Aussehen: Was kann der Körper alles – statt: Wie sieht er aus? 
  • Bleibt im Gespräch: Interessiert euch für das, was euer Kind hört, sieht, spielt – und redet darüber 

Zu dem Thema habe ich schon in diesem Artikel mehr geschrieben und mit der psychologischen Psychotherapeutin Dr. Julia Tanck habe ich ein Interview über Körperbilder geführt. Ihr Buch ist eine große Empfehlung. 

Es lohnt sich 

Ein gesundes Körpergefühl entsteht nicht über Nacht – es wächst durch Vertrauen, Achtsamkeit und Vorbilder. Kinder brauchen keine Bewertungen, Regeln oder Druck rund um Essen und Aussehen. Sie brauchen Erwachsene, die ihnen zuhören, sie ernst nehmen und ihnen zutrauen, ihren Körper kennenzulernen und ihm zu vertrauen. Und die sie bei Struggles begleiten, die früher oder später wahrscheinlich bei jedem Jugendlichen mal vorkommen. 

Wenn wir ihnen dabei liebevoll und gelassen zur Seite stehen, legen wir den Grundstein für eine gesunde Beziehung zu sich selbst – und das ist weit mehr wert als ein leer gegessener Teller. 

Es lohnt sich also, dran zu bleiben – auch wenn es manchmal herausfordernd ist. Denn Kinder, die lernen, ihren Körper zu spüren, zu achten und zu schätzen, profitieren ihr ganzes Leben davon. Und genau das wünschen wir uns doch für sie, oder?

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